Liebe Echingerinnen und Echinger, 

 

wenn Sie diesen Artikel lesen, ist es wohl schon entschieden, ob wir unsere Grundstücke in Eching, unsere Lebensgrundlagen für Generationen sichern wollen oder nicht: sollen die Wohngrundstücke der Gemeinde Eching in kommunaler Hand bleiben oder nicht? Gleichzeitig war oder ist es ein Lehrstück erstmaliger basisdemokratischer Willensbildung in Eching. Wir müssen mehr üben. Wir müssen mehr üben uns einzumischen und wir müssen mehr üben uns als Gemeinschaft zu verstehen. Nicht nur als EchingerInnen, als Bayern, als Deutsche, als Europäer, auch als Weltbürger. Wir sind alles in einem und alles was wir tun oder auch nicht tun geht uns alle an. 

 

Interessant war oder ist der Wahlkampf für das Erbbaurecht schon. Die Argumente sind allerdings sehr eingeschränkt, denn sie schwanken zwischen egoistischen Gründen des „Eigentumwollens“, des unbedingt „Habenwollens“, und zwischen gemeinnützigen Gründen, dem Vorhalten von preiswertem Wohnraum auf Dauer. Auch für nachfolgende Generationen. 

 

Das ist der satte Unterschied. Wenn ich persönlich immer nur an meinen eigenen Vorteil denke und nicht an das, für was wir im Leben hier sind, dann engt es den Blick mit Scheuklappen ein. Es verstellt den Blick auf das Wesentliche des Lebens. Das Wesentliche im Leben ist, dass wir ein Dach über dem Kopf haben, genügend zu essen und zu trinken haben und gute Begegnungen mit anderen Menschen. Auf das Wesentliche heruntergebrochen geben wir das „Dach über dem Kopf“ mit dem Erbpachtrecht an die Generationen weiter, die gerne in Eching leben wollen. Am Ende geht es um den Preis, dass in Eching auch weniger betuchte Menschen mit kleinem Einkommen leben können. Das geht auf Dauer nicht, wenn die Gemeinde am Ende alle Grundstücke verkauft hat und keinen Einfluss mehr auf den Preis des Wohnens hat. Sind die Grundstücke erst einmal in privates Eigentum gegangen, bestimmt nicht mehr die Gemeinde den Preis sondern ein privater Eigentümer/Investor. Ein privater Vermieter hat in der Regel kein soziales Empfinden, erst recht nicht, wenn die Häuser an Investoren verkauft sind, sondern in der Regel ein Gewinnmaximierungsinteresse. Im Ergebnis können sich dann nur noch sehr gut verdienende Menschen diese Häuser, diesen Wohnraum, leisten. Das wollen wir aber nicht. Wer genügend Geld hat, kann sich dauerhaft am freien Markt bedienen. Wer wenig Geld hat braucht dauerhafte Unterstützung mit seiner Familie in Eching leben zu können. Deswegen erhoffe ich mir oder erhoffte mir, dass Sie, liebe Leserin, lieber Leser, für die ausschließliche Erbpachtlösung gestimmt haben. 

 

Bei den Argumentationen, insbesondere der CSU und der FDP, ist mir aufgefallen, dass angeblich im Echinger Baulandmodell keine Spekulationsmöglichkeit besteht. Das ist eine absolute Irreführung. Denn wie wir alle wissen sind die Grundstückspreise in den letzten Jahren erheblich gestiegen und werden es auch nach 15 Jahren der Bindung beim etwaigen Kauf eines Grundstücks weiterhin machen. Nur die Erhöhung dieses Preises geht zu Gunsten eines Privaten als Gewinn. Die Gemeinde hat nichts mehr davon. 

 

Das Erbpachtmodell im Echinger Baulandmodell ist die einzige Möglichkeit einer Bodenbewirtschaftung seitens einer Gemeinde. Die Bundesregierung tut im Augenblick zu wenig, um die Mieter zu schützen. So bleibt in Eching nur die Möglichkeit im Rahmen des Echinger Baulandmodells ausschließlich Grundstücke in Erbpacht zu vergeben, um nachhaltig eine Bodenbewirtschaftung durchzuführen, die gegen eine Bodenspekulation wirkt und nachhaltig günstiges Wohnen für alle ermöglicht. 

 

Bitte stimmen Sie daher für den Vorschlag auch der Echinger Mitte zur reinen Erbpachtvergabe im Echinger Baulandmodell! 

 

Ihr 

Bertram Böhm 

Vorsitzender der Echinger Mitte 

Tel.: 089/32714713 

E-Mail: [email protected]